
Der BaumInvest Blog
Interview mit Forst-Koordinator Pablo Angulo
„Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Hirsche gesehen wie in unseren Wäldern“
BaumInvest-Interview mit unserem Forstkoordinator Pablo Angulo in Costa Rica – über die tägliche Arbeit, Lieblingsbäume und Kontrollgänge durch den Wald.
Bei sieben Stunden Zeitverschiebung war es gar nicht so leicht, einen Gesprächstermin mit Pablo Angulo hinzubekommen – zumal er in Costa Rica als Forstkoordinator jede Menge zu tun hat und viel unterwegs ist. Eines Sonntags hatten wir ihn dann aber an der Strippe und sprachen mit dem 41-Jährigen über seine Arbeit vor Ort.

BaumInvest: Pablo, du bist unser Forstkoordinator in Costa Rica, zuständig für fünf Standorte, die zum Teil 180 Kilometer auseinander liegen. Du bist im Bereich Forst verantwortlich für mehr als 2000 Hektar Wald – allein musst du den Job nicht machen, oder?
Pablo Angulo (lacht): Nein, ich habe glücklicherweise vier fleißige Förster, die auf den Fincas vor Ort arbeiten und die Arbeit dort im Auge behalten. Ich bin jede Woche viele Kilometer unterwegs, um hier und dort zu sein, aber alles allein könnte ich auch nicht. Daher bin ich froh, so engagierte Mitarbeiter zu haben.
BaumInvest: Wie sieht dein Arbeitstag aus?
Pablo Angulo: Jeden Morgen starte ich erst mal im Büro, wo ich mir einen Überblick über anstehende Aufgaben verschaffe. Ich konferiere mit dem Team in Deutschland, schließe mich mit den Förstern kurz, was sich in den Wäldern getan hat und aktuell ansteht. Häufig besuche ich die einzelnen Fincas, um im Bilde zu sein.
BaumInvest: Was genau machst du bei solchen Kontrollgängen?
Pablo Angulo: Ich gehe meist mit den zuständigen Förstern durch ein bestimmtes Waldgebiet, messe bisweilen den Umfang von bestimmten Bäumen, um nachzuvollziehen, wieviel sie in einer gewissen Periode gewachsen sind. Daraus kann ich dann auf das Wachstum ganzer Parzellen schließen. Bei anstehenden Forstarbeiten gehen wir vorab durch ein Waldstück, um die Bäume auszuwählen, die wir ernten. Anschließend geht’s bei den Besuchen auch darum, zu kontrollieren, ob die Arbeit so gemacht wurde, wie wir sie zuvor besprochen hatten – und Arbeitsprozesse für die nächsten Male zu optimieren.
BaumInvest: Was bedeutet dir die Arbeit im Wald?
Pablo Angulo: Zum einen liebe ich das Produkt Holz. Zum anderen stehe ich voll hinter dem Konzept von BaumInvest, weil wir einerseits Wälder wiederherstellen, auf Böden, die zuvor brachlagen und nahezu unbrauchbar waren. Andererseits schaffen wir Lebensräume für Tiere. Ich habe in meinem Leben selten Hirsche gesehen, aber hier in unseren Wäldern rennen sie zuhauf herum. Außerdem macht es mir Freude, die Bäume wachsen zu sehen, die manchmal atemberaubend hoch werden – und dann auch noch tolles Holz, also ein hochwertiges Produkt liefern.
BaumInvest: Hast du denn einen Lieblingsbaum?
Pablo Angulo: Gleich mehrere. Aber sehr beeindruckend und schön finde ich den Almendro, der bisweilen 40 Meter hoch werden kann.
BaumInvest: Du wirst in deiner täglichen Arbeit in den Wäldern viele schöne Momente erleben. Aber gibt es einen, der unvergesslich ist?
Pablo Angulo: Ein tolles Erlebnis ist jedes Mal aufs Neue der Besuch der Finca Chicho in Porvenir. Dort wachsen parallel zwei Arten, der Teak und der Laurél. Die sind eigentlich Konkurrenten, wie zwei Motorradfahrer während eines Rennens. Aber erstaunlich ist: Die sind immer gleichauf. Sie wachsen nebeneinander her, stets auf derselben Höhe. Für mich ist es eine Metapher, dass hier jeder Vollgas gibt – und vor allem: gemeinsame Sache macht.
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